Sports

Da Whippets sich ausgesprochen gern körperlich betätigen,
sollte man ihnen auch die Möglichkeit dazu bieten.


Coursing
was ist das?
Es ist eine Windhundsportart, die unseren Whippets auf ideale Weise die Möglichkeit bietet ihrer größten Leidenschaft freien Lauf zu lassen - der Objektverfolgung. Es wird auf einem freien Gelände ein Parcours abgesteckt. D.h. an einer Schnur hängt ein Flatterband welches über Rollen am Boden über eine Strecke von ca. 700m in einer Art Zick-Zack ausgelegt wird und durch eine so genannte Hasenzugmaschine mit hoher Geschwindigkeit durchs Gelände gezogen wird. Bei dieser Disziplin gehen immer zwei Hunde an den Start, die über die ausgelegte Strecke den "Kunsthasen" verfolgen. Hier werden alle Fähigkeiten eines Windhundes gefordert: Schnelligkeit, Eifer, Intelligenz, Gewandtheit und Kondition. Denn nicht wer zuerst im Ziel ist hat gewonnen, sondern der Hund, der den Parcours am besten bewältigte.
Innerhalb des DWZRV gibt es zwei Varianten des Coursings.
Zum einen das freie Coursing, liebevoll auch Kaffeekränzchen-Coursing genannt. Hier bewerten drei Feldrichter und ein "Master" das Verhalten der Hunde und vergeben entsprechende Punkte. Freies Coursing, weil hier keine Anwartschaften für einen Titel vergeben werden und die Teilnahme nur einer Bedingung unterliegt - der Hund benötigt einen Hundepass.
Seit 1999 gibt es die Leistungs-Coursing-Ordnung, inzwischen umbenannt in die WSO (Windhund Sport Ordnung), die es zur Voraussetzung gemacht hat, dass für die Teilnahme an solchen Veranstaltungen die Hunde zusätzlich eine Lizenz vorweisen müssen und die nationale Klasse (wie beim Rennen) getrennt gestartet wird. Hier bewerten zwei, bzw. bei Titel-Coursings drei Coursingrichter (die eine spezielle Ausbildung benötigen) das Verhalten der Hunde, anhand eines festgelegten Punktekatalogs. Ein erfolgreicher Coursinghund kann über die WSO Anwartschaften (CACC) für den Titel "Deutscher Coursingchampion" erringen. Weitere Coursingtitel sind: "Deutscher Coursingsieger", "internationaler Coursingchampion" und über die WSO besteht die Möglichkeit den "Champion für Schönheit und Leistung", den "DWZRV-Sieger" und die Leistungsurkunde zu erlangen.
Es finden sich in Deutschland knapp 20 Windhundsportvereine, die uns regelmäßig die Möglichkeit für spannende Coursingveranstaltungen bieten.



Diese Dinge gehören zu einer Coursing-Grundausstattung: ein Rennmaulkorb, eine rote und eine weiße Renndecke oder entsprechende Coursingdecke (Wendedecke), gut handlebares Halsband und Leine (evtl. Slipleine) oder Geschirr - je nach Vorliebe, Wassernapf, Kuschelkorb/-decke,Wärmedecke (bei kalten Wetterbedingungen), Fahrzeugabdeckung (bei starker Sonne),....

Rennen
Auch das Rennen bietet eine hervorragende Möglichkeit der artgerechten sportlichen Betätigung unserer kleinen Athleten. Hier gehen bis zu sechs Hunde an den Start, um auf einer Strecke von 360m das Oval der Rennbahn mit einer Geschwindigkeit von ca. 55 h/km zu umrunden und als Erster am "Hasen" zu sein. Hier sind Schnelligkeit, Eifer, Kondition und Charakterstärke gefragt und nur wer sauber läuft (nicht rauft und die anderen Hunde nicht behindert), somit also eine Rennlizenz vorweisen kann, darf auch mitmachen. Oft geht es hier für den Sieger um hundertstel Sekunden! Für die Hunde ohne Lizenz beschränkt sich diese Beschäftigung auf die Trainingsläufe.
Rund 30 Windhundsportvereine führen regelmäßig am Wochenende Rennbahntraining durch und veranstalten Windhundrennen wie: nationale, nationale mit CACL-Vergabe, nationale Solo, internationale mit CACIL-Vergabe, Landessieger-, Verbandsieger-, Bundessieger- Rennen, die Kurzstreckenmeisterschaft, die Europameisterschaft und auch die FCI-Weltmeisterschaft. Zusätzlich können über das Rennen die Titel "deutscher Rennchampion", "internationaler Rennchampion", "Champion für Schönheit und Leistung", "DWZRV-Sieger" und die Leistungsurkunde erlangt werden.


Für die Grundausstattung eines Rennhundes benötigt man: einen Satz Renndecken (in den vorgeschriebenen Farben), einen zugelassenen Maulkorb, ein gut handlebares Halsband und Leine oder Geschirr (je nach Vorliebe), ein Kuschelkörbchen/-decke, Wassernapf, eine Wärmedecke (bei schlechtem Wetter), eine Fahrzeugabdeckung (bei starker Sonne), …

Ausstellung

Die Ausstellung ist natürlich keine Sportart im Sinne von körperlicher Betätigung wie Rennen oder Coursing, aber sie fordert unsere Hunde dennoch. Denn hier geht es nicht nur ums "schön sein" allein, ein bisschen gelaufen wird hier auch, in einem kleinen Rund und es sind Disziplin und Gehorsam gefragt - ein Hund, der sich hier nicht zu benehmen weiß, wird sicherlich nicht auf dem Siegertreppchen landen. Dazu gehören: das Traben in Höhe des Vorführers, das erforderliche "Aufbauen" lassen, die Akzeptanz gegenüber anderer Hunde in unmittelbarer Nähe und das sich Anfassen lassen durch einen Fremden.
Da der Whippet generell das gern tut, was sein Mensch toll findet, ist er also auch ein idealer Ausstellungshund. Und natürlich genießt er die Gegenwart von Artgenossen.
Die vielen Windhundsportvereine bieten während der aktiven Saison, an fast jedem Wochenende mehrere Zuchtschauen an, die überwiegend unter freiem Himmel durchgeführt werden, da diese Veranstaltungen in Verbindung mit einem Rennen oder Coursing auf den Vereinsgeländen stattfinden. Das macht dieses Hobby zwar etwas wetteranfällig, aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter - nur schlechte Bekleidung! Und was spricht gegen einen schönen Tag im Freien, in der Gesellschaft von Gleichgesinnten?
Natürlich finden auch einige Zuchtschauen in Hallen statt - zur kalten Jahreszeit haben einige Vereine hier feste Termine und auch unter der direkten Leitung des VDH (mit Sonderleitung durch den DWZRV) gibt es nationale und internationale, Bundessieger- und Europasieger-Ausstellungen.


Für die Grundausstattung eines Ausstellungshundes gehört: eine Vorführleine, ein Körbchen, evtl. eine Kuscheldecke, ein Wassernapf, bei Kälte ein Hundemäntelchen, ein (am besten auch regenfester) Sonnenschirm oder eine kleines Zelt oder Pavillion,….


other Sports
Es gibt natürlich eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, seinen Whippet zu fordern und zu fördern. Rennen und Coursing sind zwar speziell auf die Bedürfnisse eines Windhundes/Whippet zugeschnittene Aktivitäten, aber unsere kleinen Athleten können sich durchaus auch für Agility, Breitensport, Dogdancing,...... begeistern

Dogdancing
Dogdance erfreut sich im Hundesport immer größerer Beliebtheit. Da das Team (Hund und Besitzer) völlig frei über die Übungen, die sie zeigen möchten, entscheiden können, ist dieser Hundesport auch ideal fürWhippets geeignet. Die Hunde werden hier nicht gezwungen langatmige Sitz-, Platz- oder Bleibübungen zu absolvieren. Hier sind Aktion, Bewegung und Spaß angesagt. Dogdance funktioniert ohne viele Regeln und ohne Geräte. Man kann überall trainieren, auch im Wohnzimmer, was kälte- und regenempfindlichen Whippets natürlich sehr entgegen kommt.
Beim Dogdance werden natürliche Bewegungen und Verhaltensweisen des Hundes zusammen mit einfallsreichen Tricks und tänzerischen Elementen kombiniert. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Diese Übungen werden dann, zu einem für Mensch und Hund passenden Musikstück, zusammengestellt und einstudiert, also eine richtige Choreographie aufgebaut. Für ganz Ehrgeizige ist die Teilnahme an speziellen Dogdance Turnieren möglich. Ziel ist hier, dass sich Mensch und Hund in perfekter Harmonie zum ausgewählten Musikstück präsentieren.
Das Wichtigste ist jedoch, dass Dogdance Mensch und Hund viel Spaß bringt, die Hunde beschäftigt und die Kreativität und Motivation fördert. Dogdance wird schon in einigen Hundevereinen angeboten.
Viel Spaß beim Tanzen wünschen
Christine Wagner mit Whippetdame „Mimi“
Agility

Agility ist ein idealer Sport – auch mit einem Whippet. Es erfordert die Zusammenarbeit von Hund und Hundeführer. Am Besten die beiden stellen ein absolut harmonisches Paar dar, denn nur dieses hat eine Chance auf einen guten Lauf im Parcours. Dieser Sport fordert gleichzeitig dem Besitzer etwas ab: Kondition, Einfühlungsvermögen für den Hund und die augenblickliche Situation im Lauf. Dieses Gesamtpaket kann eine gute Alternative oder Extra zur Ausstellung oder Rennbahn darstellen.Heutzutage reagiert die Bevölkerung durch die vermehrte Anzahl an Hunden zunehmend sensibel auf schlecht erzogenene Hunde.Positiv wirkt sich auf das Hund-Besitzer-Gespann immer aus, wenn die konstruktive Beschäftigung mit dem Hund generell zunimmt, dabei der Hund auch noch nebenbei sensibel erzogen wird und die Befriedigung in diesem Spiel mit dem Besitzer stattfindet. Agility hat das zu bieten – auch für Whippetfreunde.Vorrangig spielen Whippets in den USA und in Frankreich eine größere Rolle bei den Meisterschaften, aber auch hier bei uns engagieren sich immer mehr um mit dem Vorurteil gegenüber den unmotivierbaren Couch- Potatoes aufzuräumen. Der Whippet ist vom körperlichen Erscheinungbild ideal für diesen Sport. Er bringt auch eine Gelassenheit mit die man bei Border Collie und Co nicht finden wird. Der Windhundbesitzer besitzt schon per se die nötige Sensibilität für seinen Teamgeführten, einzig bei der Motivation muss man sich darüber im Klaren sein, dass ein Whippet nicht über das „full-time-Arbeitsgen“ eines Hütehundes verfügt und daher mit einer gewissen Leichtigkeit und einer immerwährenden Freude am Miteinander an die Sache herangeführt werden muss.
Hundesportvereine verschiedenster Art bieten so auch für den Whippet und seinen Menschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung.
Katja Herschke



Dann gibt es da noch eine Vielzahl von Whippets, die man liebevoll als „Couch-Potatos“ bezeichnet, da sie an keine der hier oben beschriebenen Aktivitäten herangeführt werden. Sicherlich von ihren Besitzern heiß und innig geliebt, werden auch sie zufriedene und glückliche Hunde sein, wenn man ihrem Grundbedürfnis an Bewegung gerecht wird.
Hund und Mensch verpassen jedoch ohne Frage ein tolles, vielseitiges und spannendes Hobby – aber: was man nicht kennt, das vermisst man bekanntlich auch nicht!

------------------------------------------------------------------------------------------
Wer sich mit seinem Whippet im Bereich Windhundsport betätigen möchte, hat sich natürlich an ein paar Regeln zu halten. Hier die Wichtigsten kurz erklärt:
Renngrößenmessung
Jeder Whippet muss zum Erhalt seiner Renn-/Coursinglizenez eine bzw. zwei Renngrößenmessungen vorweisen. Hierfür werden spezielle Messtermine angeboten, die unabhängig von einer Veranstaltung und durch ein spezielles Messgremium durchgeführt werden, dass aus einem Messrichter, einem Sportkommissions- oder Vorstandsmitglied und einem Schreiber besteht. Es bedarf einer vorherigen Anmeldung.
Das Mindestalter für die erste Messung beträgt 12 Monate, eine zweite Messung muss dann vorm ersten Start der Saison erfolgen, die auf die Vollendung des 2. Lebensjahres des Hundes folgt. (z.B.: Wurde der Hund im Feb.04 geboren, muss die zweite Messung in der Rennsaison 06 durchgeführt werden. Ist der Hund im Aug.04 geboren, ist die zweite Messung in der Saison 07 fällig.)
Sollte der Hund bei der ersten Messung bereits zwei Jahre oder älter sein, reicht die erste Messung aus. Ist der Hund hier ausgemessen worden, kann die Messung in dieser laufenden Saison wiederholt werden - das letzte Messergebnis ist dann gültig.
Als Rennmaß gilt für Hündinnen unter 48cm und für Rüden unter 51cm. Wird der Hund ausgemessen, muss er in der nationalen Klasse starten.
Für die Hunde der nationalen Klasse gilt: Erklärt sich der Besitzer bereit, die erste Messung als bindend
anzuerkennen, benötigt der Hund keine zweite Messung.
Grund- und A-Klasse
-Grundsätzlich ist jeder eingemessene Whippet mit Rennlizenz in der Grundklasse startberechtigt. Er kann aber bei einer kontinuierlich guten Leistung in die A-Klasse aufsteigen. Hierfür benötigt er "Sammelpunkte", die nur für, vom DWZRV genehmigte, offene, internationale und Titel- Rennen vergeben werden.
-Alle Finalisten eines Rennens erhalten Punkte, die in den Hundepass eingetragen werden. Diese Punkte werden auf Grundlage der Teilnehmerzahl/Hälfte errechnet, die höchste Punktzahl ist jedoch 10 Punkte. D.h. bei z.B. 14 oder 15 Startern erhält der 1.Platzierte 7 Punkte, der 2.Platzierte 6Punkte u.s.w. absteigend. Bei 20 oder mehr Startern ist die höchste Punktzehl für den 1.Platzierten immer 10 Punkte, den 2.Platzierten 9 Punkte,...... Hat ein Hund nun innerhalb von 12 Monaten 12 Punkte oder mehr erreicht, muss er in der A-Klasse starten, hierfür sind die Lizenzkarte und der Hundepass der Sportkommission zur Umschreibung in die A-Klasse einzureichen. Sobald die Lizenzkarte den Vermerk "A-Klasse" aufweist, ist der Hund für die Grundklasse gesperrt.
-Auch in der A-Klasse werden diese Punkte eingetragen. Hat nun ein Hund der A-Klasse in seinen letzten sechs Rennen keine 12 Punkte erreicht, kann der Besitzer die Rückstufung des Hundes in die Grundklasse beantragen, hierfür sind Lizenzkarte und Hundepass der Sportkommission einzureichen.
Die Nationale Klasse, was ist anders?
Nationale Whippets können, wie jeder andere Windhund, an Trainigs und fast allen Rennen und Coursing ohne Einschränkung teilnehmen. Sie laufen auf Grund der Tatsache, dass sie durch ihre Größe nicht mehr dem Standard entsprechen, getrennt von den Whippets, die im Maß sind. Dies dient der Sicherheit aller, denn es soll vermieden werden, dass z.B. ein 49cm/11kg Whippet mit einem 55cm/17kg Whippet laufen muss, was in einer engen Kurve oder in der Fangzone zu gefährlichen Situationen führen könnte. Daher gelten für diese Hunde in wenigen Punkten andere Regeln: Sie können
-nicht in die A-Klasse aufsteigen
-keine Leistungsurkunde erhalten
-nicht "Champion für Schönheit und Leistung" werden
-nicht den Titel "DWZRV-Sieger" erlangen
-nicht an FCI-Titelrennen und -coursing teilnehmen
-nicht in der Gebrauchshundklasse ausgestellt werden
Wer genau wissen will, wie diese einzelnen Punkte begründet sind, schaue bitte in die WSO des DWZRV.