Mittwoch, 23. November 2011

Kein MSTN-Test für Senioren

Weise Entscheidung ...

das Whippetmeeting am 19.11.2011 hat sich nun dafür ausgesprochen:

„Whippets, die am 01.01.2012 das 6. Lebensjahr vollendet haben,
sind vom Myostatintest zur
Erteilung/Verlängerung der Renn-/Coursinglizenz befreit."

Da sagen unsere sportlichen Senioren und Seniorinnen ganz herzlich DANKE dafür, dass sie nun nicht mehr Gefahr laufen auf dem Sofa zu verkümmern, da wohlmöglich Herrchen/Frauchen für sie diese zusätzlichen Kosten scheuen, weils nicht mehr wirklich lohnt.

Bezüglich des Zuchteinsatz gilt diese Altersgrenze natürlich nicht!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Der Winter naht


und der "Run" auf Hunde-Mäntelchen, -Pullover und sogar "Overall" ist in vollem Gange. Aber wie sinnvoll ist das Anziehen unserer Vierbeiner?

Da ja auch ich (wie wohl allgemein bekannt) Windhundmäntel anbiete, bin ich natürlich nicht ganz neutral - aber der Trend zu immer mehr Verpackung lässt mich doch an der Vernunft einiger Hundebesitzer zweifeln.

Ganz klar sollte ich meinem Whippet ein Mäntelchen anziehen
- wenn ich bei kalt-nassem Wetter einen Stadtbummel incl. Fenstergucken mit Hundchen an der Leine plane
- wenn das Training, Rennen, Coursing und/oder Ausstellung unter schlechten Wetterbedingungen stattfindet (kalt / nass / windig) um die Muskulatur nicht auskühlen zu lassen , was aber natürlich ein frühzeitiges "Aufwärmen" in gewohnter Manier und ohne Mantel nicht ersetzen kann
- wenn unser Liebling in der kalten Jahreszeit mal einen Moment im Auto auf uns warten muss - hier gilt aber auf jeden Fall wie auch im Sommer: nie zu lang, denn so schnell sich ein Auto aufheizen kann kühlt es im Winter auch aus!
- wenn der Hund alt und/oder krank und daher empfindlich ist, darfs auch mal was mehr sein

Keinen Mantel braucht mein Whippet, im Freilauf (außer die Temperaturen liegen unter minus 10 Grad und es blässt dazu ein kräftiger Wind) oder ich hab ihn am Rad ... also immer wenn er sich gut bewegt!

Natürlich sind 20 Grad plus in der beheizten Wohnung und dem kalten Winter draußen von bis zu minus 15 Grad (wie im vergangenen), also Temperaturunterschiede von gesamt 35 Grad enorm und eine echte Herausforderung an das Immunsystem - aber Hand aufs Herz, mit Rollkragen / Kapuze / Brustlatz / ..?.. verpeppeln wir die Hunde doch nur.
Wir Hundeleute sind in der Regel meist sehr viel besser abgehärtet gegen Erkältungs-/Grippeerreger ect. als die Stubenhocker, weil wir bei Wind und Wetter raus müssen (ok, mit Mantel - aber wir haben ja auch kein Fell!) Das Gleiche gilt natürlich für unsere Vierbeiner. Also bitte eine "Verpackung" mit Verstand!

Rollkragen - wozu soll der gut sein? Sieht vielleicht witzig aus, aber einen Zweck erfüllt der nicht!
Kapuze - hmm? Sieht sicher noch witziger aus, aber stört den Hund doch eher!
Brustlatz - stellen wir uns so richtig kuschelig vor! Kann aber bei unseren zarten Gestalten mit ihren meist schmalen Brüstchen zu üblem Wundscheuern an den Vorderbeinen führen und ist bei Schnee sogar eher kontraproduktiv (der sammelt sich nämlich auch ganz gern in diesem "Sack")!
Overall - von mir gern "Ganzkörperkondom" genannt, sieht einfach nur blöd aus - sorry! Der ist wirklich nur akzeptabel, wenn der Hund Arthrosen in den Beinen hat!!!

Mittwoch, 3. August 2011

Der "Longhaired Whippet"

 
ist mal wieder Thema! Schon in meiner Zeit als Zuchtkommissionsmitglied wurde ich häufig hiermit konfrontiert. Was hat es denn nun auf sich, mit dem langhaarigen Whippet?

Es gibt keinen langhaarigen Whippet, wie häufig fälschlicherweise behauptet, und gab es auch nie! Die einzig je aufgetretene Haarvriante neben der laut Standard gültigen Kurzhaar, war Anfang des vorigen Jahrhunderts das Rauhhaar, welches wohl der Einkreuzung des Terriers geschuldet war.

In Amerika anerkannt als Rasse gibt es den "Longhaired Whippet", der eine Mischung aus Whippet und Sheltie ist. Auch in Tschechien und der Slowakei wird dieser "Mix" inzwischen unter dem Namen "Silken Windsprite" offiziell in der Gruppe 10 (Windhunde) geführt.

Nun gibt es bei uns in Deutschland seit ein paar Jahren einige Enthusiasten, die sich bemühen diese Hunde hier zu etablieren - einige mehr, andere weniger seriös. Dies führt in den Reihen der Whippetzüchter immer häufiger zu Verärgerungungen, da man sich der großen Popularität der Rasse Whippet bedient um so diese "neue (alte) Rasse" besser verkaufen zu können.

Natürlich gibt es kein Argument, das grundsätzlich dagegen spricht, dass eine Rasse durch die FCI anerkannt werden sollte - wenn diese denn gefestigt und gesund ist! Aber die Frage nach der Notwendigkeit bei weit über 300 bereits anerkannten Rassen sollte erlaubt sein.
Darüber sollten sich Interessenten dieser Hunden im Klaren sein, man hat hier mit gleich zwei schwerwiegenden Gendefekten zu kämpfen. Durch die Verpaarung mit dem Sheltie ist der "Silken Windsprite" / "Longhaired Whippet" mit MDR1 (evtl. Medikamentenunverträglichkeiten - im Speziellen Antibiotika) und CEA (Collie Eye Anomaly) belastet. Auch wenn diesbezüglich flächendeckend getestet und von der Zucht ausgeschlossen wird, stellt dieser Umstand die Berechtigung dieser "Rasse" zusätzlich in Frage. UND, wenn ich es auch nur ungern erwähne, aber ein zusätzlicher MSTN-Test (Myostatin) wäre dann wohl auch noch von Nöten - also Gendefekt Nummer 3!!!

Derzeit gipfelt die Situation darin, dass in einem Tierverkaufsportal "Whippetwelpen" angeboten werden. Verpaart wurden hier eine "Longhaired Whippet"/Whippet-Mix-Hündin mit einem Whippetrüden. Nun also noch Kurzhaar- "Longhaired
 Whippets"?