Donnerstag, 31. Januar 2013

Ich wünsch mir was

Schon oft von mir beklagt, aber nie erhört
(und ziemlich sicher wird’s leider auch dabei bleiben
 trotzdem sag ich’s wieder!)

Der Whippet ist auf Abwegen

Nicht nur die große Experimentierfreudigkeit vieler Züchter
macht unserer Rasse Probleme:
- Größe ist egal, je mehr Winkelung desto besser, langer Hals
langer Rücken – alles schick.
- Für den wirklich guten Renner stolperte man erst über Myostatin,
nun kreuzt man halt Greyhounds ein, macht auch schön schnell.
Hauptsache am Ende des Tages steht das Siegertreppchen.

Und weil die Rasse ja sooooo unproblematisch
und neuerdings durch entsprechende Propaganda auch immer beliebter ist,
wird halt auf Teufel komm raus gezüchtet!

Tja und dann gucken alle dumm aus der Wäsche,
wenn der Verband nun eine Seite für nicht verkaufte Junghunde auf der Homepage einführen muss, damit die Züchter wieder Platz für den nächsten Nachwuchs machen können
(OK, ist jetzt sehr böse, aber ich kann nicht anders)
und auch immer öfter Whippets nach kurzer Zeit wieder zurück gegeben werden, weil sie denn doch nicht so easy zu halten sind wie ein Porzellanpüppchen
- man schlicht erkennt, dass auch ein solches Exemplar hündische Bedürfnisse hat.

In einschlägigen Kleinanzeigen findet man dann

- kleine zuchttaugliche Prinzessinnen, die sich im großen Rudel (und nach dem „Kinderkriegen) nicht mehr wohl fühlen und einen neuen Platz suchen

- Welpen aus „Natural Born“, natürlich ohne Papiere, nicht geimpft oder gekennzeichnet, natürlich nicht "gezüchtet", sondern im freien Rudel nach freier Partnerwahl frei gezeugt und geworfen (hier wird Verfehlung zum Prädikat gekürt)

- oder gar Hündinnen samt kompletten Wurf „on Block“ zum Sonderpreis
o.ä.

Ganz ehrlich, mir wird schlecht wenn ich
die Entwicklung in unserer Rasse beobachte!!!

Liebe Züchter,
ich wünsche mir von euch ein Innehalten.
Vielleicht mal den einen oder anderen  Wurf weniger im Jahr
und dafür einen genaueren Blick auf die Menschen,
die eure Kleinen mit sich in ein neues Leben nehmen
– was unbedingt ein gutes sein sollte,
DAS ist eure Verantwortung!

Ich vernehme schon die Reaktionen:
ja schlimm ist das und Recht hat sie (bedingt)
 – aber Schuld sind ja
DIE ANDEREN

Sonntag, 13. Januar 2013

Buchtipp

Für Whippetfans ein MUSS.

Hier gibts kein Rasseporträt oder ähnliches
sondern es ist die Geschichte
von
 Boys, dem fawnfarbenen Whippetrüden
der plötzlich verschwunden ist,
seinem Herrchen Lasse, einer ziemlich verkrachten Existenz,
Matti, Lasses Sohn,
einiger dubioser Freunde/Feinde von Lasse,
einer Geburtstagsfeier
und der Suche nach dem Hund.

Keine wirklich schöne Geschichte,
aber irgendwie wohl typisch für einen schwedischen Roman
---
Eigentlich lese ich keine Romane,
aber dieser ist doch so fesselnd geschrieben,
dass ich die 320 Seiten von Samstag auf Sonntag durch hatte.
Auch hasse ich so ein Ende,
aber mir kullerten dicke Tränen
und (weils derzeit ja auch wirklich kalt draußen ist)
deck ich meine Mädels jetzt noch öfter zu...

Mittwoch, 9. Januar 2013

Na was denn nun???

Gestern war mal wieder so ein Tag, an dem ich mich frage

ob denn alle verrückt geworden sind

Immer mehr Leute haben immer mehr Hunde,
aber irgendwie auch immer weniger Sachverstand.
Und das trifft auch immer öfter unsere Rasse,
da bekannterweise mehr als fleißig gezüchtet wird
und somit unsere Lieblinge entsprechend häufig in die falschen Hände gelangen.

Da wird ein 8 Monate alter Whippetrüde an den Züchter zurückgegeben,
weil er zu Hause alles kaputt macht und weil er auf den
bereits im Haushalt lebenden 4jährigen anderen Rüden "losgegangen" ist -
nun hat man Angst um das 2jährige Kind
????
Vielleicht ist es einfach nur besser für den Whippet, dass er hier nicht bleiben muss?

Und dann
widmete ich mich dem abendlichen Fernsehprogramm
und komme zu dem Schluss:
Jaaa


Zuerst auf VOX
Martin Rütter & Co
mit den 10 größten Missverständnissen zwischen Mensch und Tier
wie
Hunde die bellen, beißen nicht (wenigstens nicht gleichzeitig)
Schwanzwedeln ist pure Freude
und können Hunde Lachen?
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Gefolgt von "Cesar der Hundeflüsterer" auf SIXX,
der eine Frau mit zwei ziemlich bissigen Schäferhundmischlingen
binnen eines einzigen Nachmittags rettet,
indem er das "Hundezimmer" todesmutig mit ein paar Zungenschnalzern und
dominater Körperhaltung betritt, die Hunde nun
nach seiner Aussage, ihn als Rudelführer annehmen
und sich völlig entspannt zurücknehmen
(upps, irgendwie hatte ich doch eben bei Martin Rütter gesehen,
dass diese Körperhaltung irgendwie total unentspannt,
der Hund also in Megastress sein soll???!!!)
OK, noch eine kleine Übung mit der Mutter im Wohnzimmer
und diese Welt ist wieder in Ordnung.
Cesar zieht von dannen
und Frauchen hüpft glücklich um ihren Swimmingpool
und freut sich, dass sie sich nun endlich einen Mann suchen kann!
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Nun lerne ich aber auf SAT1
von Steffi und Conni (Hunde-Notfall-Therapeuten)
dass Hunde vom Wolf abstammen, somit Raubtiere sind
und wir völlig umdenken müssen.
Hundetagesstätten sind total unsinnig, Komandos auch.

Da wird das Herrchen eines stattlichen Schäferhundrüden endtäuscht,
dass Hundchen nicht aus Liebe
sondern aus reinem Fresstrieb handelt.

Und die Mama einer 2,5jährigen Tochter mit
1 Pony, 1 Katze, 1 Kaninchen, 5 Frettchen
und zwei völlig neurotischen Hündinnen,
wird schlicht mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr in dieser Konstellation
nicht zu helfen ist, sie einen Hund abgeben muss -
Therapie nicht möglich!!!

Tja, vielleicht hätt sie besser den Rütter oder Cesar gefragt????
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Mir fehlen die Worte